Karneval im Ruhrgebiet

Die Nachbarstädte Köln und Düsseldorf sind für die Art und Weise, wie sie Karneval feiern, weltberühmt. Doch auch im Ruhrgebiet geben sich die Narren die Ehre, und dies mit Tradition. Es war weder Köln noch Mainz oder Düsseldorf, in der die erste offizielle Stadtrechnung dokumentiert wurde, wonach die Stadtherren und die Bürgerschaft offiziell Karneval feierten, sondern Duisburg. Das Dokument stammt aus dem Jahre 1377 und in Duisburg ist man sichtlich stolz auf diese lange Tradition, so stolz, dass es dort sogar ein eigenes Karnevalsmuseum gibt.

Vereine folgten später

In Duisburg wurde ebenfalls der erste Karnevalsverein des Ruhrgebiets gegründet, dies geschah Mitte des 19. Jahrhunderts. Und es sollte nicht lange dauern, ehe die anderen Ruhrmetropolen nachzogen. In den Folgejahren wurde fortan überall dem bunten Treiben an Karneval nachgegangen.

Der Straßenkarneval folgte deutlich später. Den Grundstein legte Helmut Scherer. Er organisierte den weltweit kürzesten Karnevalsumzug, bestehend aus nur einem einzigen Leiterwagen, den er selbst durch die Straßen zog. Helmut Scherer sorgte nun im hohen Alter von fast 90 Jahren für eine weitere Anekdote. Als Russland die Ukraine ausgerechnet an Weiberfastnacht überfiel und der Karneval fast überall abgesagt worden ist, zog Scherer mit einem Leiterwagen durch das Altenheim.