Kohle und Stahl, das war einmal
Die erste wirtschaftliche Bedeutung gewann das Ruhrgebiet im frühen Mittelalter. Dank der zentralen Lage eignete es sich hervorragend, um Handel in ganz Europa zu betreiben. Es sollte nicht lange dauern, bis die Menschen die Schätze entdeckten, die sich in der Erde befanden. Der Abbau der Kohle begann bereits im 13. Jahrhundert und sollte die Region nachhaltig wirtschaftlich erfolgreich machen.
Die Industrialisierung im 19. und 20. Jahrhundert wurde zum Höhepunkt der gesamten Region. In jener Zeit gab es bis zu 300 Zechen im gesamten Ruhrgebiet, die das schwarze Gold der damaligen Zeit an die Oberfläche holten. Die Kohle wanderte zum größten Teil in die angegliederten Kokereien, die daraus das wichtige Koks herstellten. Mit dem Koks konnten die Hochöfen der Eisen- und Stahlhütten befeuert werden.
Wohlstand für das ganze Land
Dieses Industrie-Biotop aus Kohlegewinnung und Stahlherstellung sorgte für bundesweiten Wohlstand. Es war die Region, die den meisten Menschen Arbeit bot, und gleichermaßen stellte sie die Produkte her, die sich weltweit am besten exportieren ließen. In der Hochzeit ließen sich ebenfalls vier Eisenbahngesellschaften nieder, um hier ihre gesamte Infrastruktur produzieren zu lassen.
Eine Erfolgsgeschichte, die über 200 Jahre währte, ehe sie ihr jähes Ende fand. Das Zechensterben kam nicht ganz unerwartet, jedoch war es in seiner Geschwindigkeit und in seinen Auswirkungen für die meisten Beteiligten sehr überfordernd. Die Spätfolgen sind in manchen Städten bis heute unübersehbar und werden es wohl immer bleiben. Vor der Industrialisierung lebten einige zehntausend Menschen im gesamten Ruhrgebiet. Dank des großen Erfolgs wurden es über elf Millionen. Einen gleichwertigen Ersatz zu finden, der den gleichen Wohlstand ermöglicht, ist die Herkulesaufgabe der Politik geworden.