Die größte Stadt des Ruhrgebiets

Die größte Stadt des Ruhrgebiets liegt weit im Osten, genauer gesagt in Westfalen. Die Rede ist von Dortmund. Die Stadt gilt als das administrative Zentrum der Metropolregion Rhein-Ruhr. Innerhalb Nordrhein-Westfalens liegt Dortmund mit seinen 586.000 Einwohnern auf Platz drei hinter Düsseldorf und Köln. Im bundesweiten Ranking der größten Städte schafft es die Ruhrmetropole immerhin auf Platz neun.

Da die Grenzen zwischen den einzelnen Städten des Ruhrgebiets fließend sind, gab es die Idee, sie zu einer einzigen Stadt zusammenzufassen. Damit wäre die Ruhrstadt mit 11 Millionen Einwohnern die größte Stadt Europas. Die starken regionalen Identitäten verhinderten dies jedoch; jede Stadt wollte ihre eigene Kultur, Geschichte und besagte Identität nicht opfern.

Die Gründung Dortmunds

Offiziell ist die Stadt 1.100 Jahre alt, es finden sich jedoch Hinweise darauf, dass es genau hier schon zur Steinzeit eine Siedlung gegeben haben muss. Zwischen den Stadtteilen Oespel und Marten gibt es sehenswerte Ausgrabungen, die auf die ersten Wurzeln der Stadt verweisen. In Wickeden und Asseln wurden frühmittelalterliche Friedhöfe entdeckt, die ebenfalls die lange Historie der Stadt untermauern.

Seine erste Bedeutung gewann Dortmund mit dem Beginn der Sachsenkriege im Jahre 772 nach Christus. Als Karl der Große gegen die Sachsen in den Krieg zog, bildete das Gebiet des heutigen Dortmunds eine ideale logistische Basis. Von hier aus konnten der Hellweg und die Nord-Süd-Achse überwacht werden. In den umliegenden Ländereien wurden Versorgungsstützpunkte für die Truppen geschaffen, Dortmund oblag es, diese zu verwalten. Dazu ließ Karl der Große eine Burg bauen, die noch heute zu besichtigen ist. Was jedoch fehlt, ist die Gründungsurkunde der Stadt. An dieser Stelle sind sich die Historiker uneinig, ob dieses Dokument schlichtweg verlorenging oder niemals erstellt wurde. Denn der ursprüngliche Zweck zur Gründung hatte nur etwas mit der Logistik für den Krieg zu tun.

Blütezeiten der Stadt

Die Stadt Dortmund erlebte zwei große Blütezeiten. Die erste war im 14. Jahrhundert als Hansestadt, von hier aus wurden Waren in ganz Europa gehandelt. Diese Epoche machte die Stadt sehr reich und es sollte 500 Jahre dauern, ehe die zweite Blütezeit anbrach. Die Industrialisierung im 19. und 20. Jahrhundert machte Dortmund zu einem der Hauptprofiteure. Den internationalen Handel beherrschte man in Dortmund und profitierte am meisten vom weltweiten Hunger nach Stahl und Kohle.

Mit dem Ende der Zechen war auch diese Blütezeit wieder vorbei und man wartet auf die dritte. Diese will sich jedoch noch nicht zeigen. Man hofft, dass nicht wieder 500 Jahre vergehen werden. Im heutigen Dortmund sind eine Reihe von Industrieunternehmen angesiedelt und der Stadt geht es deutlich besser als vielen anderen, jedoch ist sie kein internationales Schwergewicht mehr.

Damit sich dies wieder einstellt, setzen die Städteväter auf einen Mix aus Wirtschaft, Kultur und Sport, um Dortmund wieder mehr Bedeutung zukommen zu lassen.